Offener Arbeitskreis „Mystik und Widerstand“ und Politisches Nachtgebet

Im September 2018 wurden der Offener Arbeitskreis „Mystik und Widerstand“ und das Politische Nachtgebet am Benediktshof ins Leben gerufen.

Was war der Ursprung und wie kam es zu der Initiative?

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Baustelle Freiheit“ wurde am 29.04.2018 anlässlich des 15. Todestages ein Abend zum Leben und Wirken Dorothee Sölles von Birgit Böddeling, Gerda Geldschläger und Christiane Reinhard gestaltet. Uns drei verbindet Begeisterung für das Werk von Dorothee Sölle (dieser evangelischen Theologin), die teilweise aus persönlichen Begegnungen mit ihr entstammt.

Durch die rege Beteiligung und das begeisterte Feedback zu diesem Abend wurde uns zum einen sehr deutlich, wie aktuell/gegenwärtig die Gedanken und Texte von Dorothee Sölle auch heute noch sind. Zum anderen wurde in Gesprächen im Anschluss an die Veranstaltung offenkundig, dass großes Interesse an einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Werk von ihr besteht.

In der aktuellen Diskussion - auch im Rahmen des Katholikentags im Mai 2018 - „Darf oder muss Glaube/Religion politisch sein?“ und angesichts der politischen Situation in Deutschland hat uns besonders Sölles Aussage „Jeder theologische Satz muss auch ein politischer sein“ angesprochen.

So entstand die Idee, sich weiter mit Dorothee Sölle zu beschäftigen und die Idee des Politischen Nachtgebetes (dessen Mitbegründerin sie ist) aufzugreifen.

Dies hat uns letztlich auch motiviert, einen Offenen Arbeitskreis zum Lesen von Sölles Buch „Mystik und Widerstand“ mit dem Politischen Nachtgebet zu verbinden.

In regelmäßigem Abstand – alle zwei Monate - trifft sich der Offene Arbeitskreis am Benediktshof. Wir lesen gemeinsam Teile aus dem Buch „Mystik und Widerstand“ von Dorothee Sölle und tauschen uns danach in Kleingruppen aus. Das Treffen wird jeweils von Mitgliedern des AKs vorbereitet. Zum Offenen Arbeitskreis gehören ca. 25 Menschen – offen in dem Sinne, dass immer Menschen dazukommen können und dass es keine Verpflichtung gibt, an jedem Treffen dabei zu sein. Wichtig für die Initiatorinnen ist die Möglichkeit der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Text und das Erfassen der politischen Dimension, weniger eine allgemeine Diskussion.

In den Monaten dazwischen feiern wir das Politische Nachtgebet. Beim Initiationstreffen im September sammelten wir Themen für die Politischen Nachtgebete. Wir einigten uns darauf, die ersten Abende zum Oberthema „Bewahren der Schöpfung“ anzubieten. Ein wechselndes Team aus dem Arbeitskreis bereitet dann das Thema vor. Für die Gestaltung des politischen Nachtgebetes ist uns wichtig, den Bezug des ausgewählten Themas zur eigenen Person, den Mitmenschen, sowie der näheren und weiteren Umwelt aufzuzeigen und diesen dann in unseren spirituellen Kontext zu stellen.

Gegebenenfalls kann aus dem politischen Nachtgebet auch eine konkrete zusätzliche Aktion entstehen – entsprechend der Aussage von Dorothee Sölle „Christus hat keine anderen Hände als unsere“.

Der Ablauf des Politischen Nachtgebetes am Benediktshof folgt einem flexiblen Gerüst:

  • Begrüßung und Einleitung
  • Kurze Bibelstelle
  • Gemeinsames Singen
  • verschiedene Beiträge zu den unterschiedlichen Aspekten des Themas
  • Austausch in Kleingruppen zu Fragen oder in großer Runde mit Referenten
  • Vorschläge neuer “Möglichkeiten der Bewahrung“ oder eine Aktion können erarbeitet werden
  • Zeit der Stille und für freies Gebet
  • Segen und Abschied

An dieser Stelle noch einmal die herzliche Einladung zur Teilnahme am Treffen des Arbeitskreises,
die weiteren Termine finden sich auf der Homepage des Benediktshofes.