Benediktshof Münster

Eine Hoffnungsgeschichte

Der Benediktshof geht ins 35. Jahr seines Bestehens. Gründungstag ist der 4. November 1986 – und in diesem Jahr hatte sich gerade da der Ginkgo auf unserem Bogenschießplatz in Gold verwandelt. Das ist ein wirkliches Hoffnungszeichen, war er doch als kleinstes, verkrüppeltes Bäumchen irgendwo auf dem Müll gelandet.

Renate Schmitt, Mitarbeiterin der Anfangszeit, hatte ihn von dort gerettet, ihn mitgenommen zu sich nachhause, ihn gepflegt und schließlich im Garten des alten Benediktshofes in der Stadt eingepflanzt. Kurze Zeit später erkrankte sie sehr schwer, verabschiedete sich vom Hof und von Münster und zog in die Nähe ihrer Tochter. Es war für sie sehr tröstlich zu wissen, dass wir den Ginkgo mitnehmen würden auf den neuen Benediktshof in Handorf. Und nun, ca. 30 Jahre später, steht er dort, so aufrecht und prächtig in seinem goldenen Herbstgewand.

Immer wieder erinnert er mich an die Anfänge; nicht nur an die Gebäude, die wir so heruntergekommen vorfanden, an den Garten, der so wenig Pflege erfahren hatte, sondern besonders an die Menschen, die ihr Bestes gegeben haben und geben, um dieses Werk zu hegen und zu pflegen.

Der Hof mit seiner ihn umgebenden Natur ermöglicht in all diesen Jahren so vielen Menschen – auch und gerade jetzt in diesem Corona-Krisenjahr – innezuhalten, sich zu regenerieren, bei sich anzukommen und sich neu auszurichten, Raum und Zeit zu haben für die eigene Gottesbeziehung und diese mit anderen zu feiern in Gebets- und Gottesdienstzeiten.

Dr. Rüdiger Müller, Initiatischer Therapeut und Begleiter des Benediktshofes von Anbeginn an, schreibt, sich beziehend auf die Geschichte unseres Ginkgos:

„Ein Baum, der ja große Einschränkungen und Hindernisse nicht nur erträgt, sondern sie wie in der Geschichte von der Steinpalme zur Stärke und Größe umwandeln kann. Ich habe auch an den Gründungstag vom Benediktshof gedacht und an die vielen positiven Entwicklungen in all den wahrhaftig nicht einfachen Jahren. Aber das Baum-Symbol zeigt an: hier geschieht Wachstum, unaufhörlich, mal im Verborgenen, dann sichtbar-strahlend.“

Wir sind sehr dankbar für den Segen, der auf diesem Ort ruht.

Sie sind/Du bist von Herzen willkommen!