10 Jahre als Kerngruppe miteinander unterwegs - Wir von „La Loba“ sind froh, dass wir uns haben!
In anfänglich noch wechselnder Konstellation trafen wir uns seit September 2009 im Benediktshof. Wir fanden uns schon früh als reine Frauengruppe wieder, und das erschien uns all die Jahre passend. Der Name „La Loba“ kommt von der „Wolfsfrau“, die ihre verstreuten Knochen zusammensammelt und zu neuer Lebendigkeit kommt. (Eigentlich haben wir ihn selten bewusst gebraucht. Es ist für uns halt: „unsere Kerngruppe“…) Bei aller Unterschiedlichkeit fanden wir, wir ergänzen uns gut. Nach einer Kerngruppenfahrt 2012 nach Budapest gab es nur noch einen Weggang, seitdem sind wir zu fünft. Keine Freundinnen, aber mittlerweile „Vertraute“. Mit hohem Grad an Offenheit und Vertrauen.
Wir treffen uns gern nach gemeinsam besuchter Messe am Benediktshof, essen zusammen Mittag, da ist erste Möglichkeit zum Austausch. Unsere eigentlichen „Treffen“ beginnen in der Stille. Im Austausch geben wir einander Anteil an dem, was persönlich wichtig ist. Ziel ist eine „Positionsbestimmung“ – wo stehe ich gerade – und bewusste Ausrichtung auf den kommenden Wegabschnitt. Wir richten uns zur „Mitte“ hin aus, in unserer geistlichen Bewegung und Persönlichkeitsentwicklung. Das aktive Zuhören der anderen ist im Laufe der Jahre unglaublich wertvoll geworden – wir üben uns, in großem Respekt die eigene Resonanz auf das Gehörte der anderen zur Verfügung zu stellen, bei Bedarf. Wir dürfen erleben, wie klug und treffsicher „Gruppe“ sein kann. Das hat sich einfach so entwickelt, auch durch Kränkungen und Missverständnisse hindurch. Wir haben schwere Krankheiten, Trennungen und Findungen, Berufswechsel, Umzüge, Konfliktgeschichten mit heranwachsenden Kindern/Nachbarschaft/Freunden/Kollegenkreis miteinander „durchgestanden“. Die Umbrüche am Benediktshof. Geschichten eines sich verändernden Glaubens, aber das „Eigentliche“ leuchtet auf, als Kontinuum.
Was wieviel Raum einnehmen kann, jeweils – müssen wir immer neu ausloten. Wir haben ja keine bestimmte Leitungsperson, sondern leiten uns sozusagen alle selbst. Das verlangt große Aufmerksamkeit auf den Prozess. Selbstdisziplinierung. Und auch den Mut, manchmal zu sagen: „Das wird mir jetzt zuviel, lass uns doch mal ….“ Basisdemokratie ist halt nicht einfach. Wir wissen aber kein besseres Modell!
Immer wieder versuchen wir, bestimmte thematische Impulse zum Tagesthema zu machen – gar nicht so einfach, wenn „Befindlichkeit“ doch immer großen Raum einnimmt. Wenn nach dem Austausch die Zeit für ein umfassenderes Thema nicht reicht, machen wir gern Leibarbeit, stärken uns durch achtsame Berührung. - Ausgerechnet die Verständigung über Whatsapp (-gruppe) führt dazu, dass wir uns Impulse auch zwischendurch zukommen lassen, kleine Texte, Gedanken, aber auch Fotos, persönliche „Wasserstandsanzeigen“.
Unmerklich hat sich zwischen uns ein Band verwoben. Eine „Verbindlichkeit“. Das war nicht geplant und nicht durch Regeln vorstrukturiert. Ist sowas wie Frucht von jahrelanger Treue und Bemühung und dazu viel Gnade. Wir können sagen, dass „unsere Kerngruppe“ eine wichtige Bezugsgröße in unseren Biographien geworden ist.
- Danke, Ludolf, für den Impuls dazu! –
La Loba mit Annette, Elisabeth, Lucia, Renate, Kerstin